Was kann man machen, wenn sich die geplante Idealvorstellung eines Bauvorhabens aus finanziellen Gründen nicht realisieren lässt? Mit dieser Fragen haben sich sicherlich schon viele Häuslebauer beschäftigt.
In unseren Plänen für ein neues Vereinsheim mit integrierter und flexibel nutzbarer Fundus Halle hatten wir eine optimale Lösung bereits ausgearbeitet, welche auch allseits auf großes Interesse und Begeisterung stießen. In den Gesprächen zur Finanzierung dieses Vorhabens mussten wir jedoch erkennen, dass wir diese Pläne in absehbarer Zukunft nicht umsetzen können.
Wie lässt sich diese Zwickmühle zwischen erforderlichem großem Raumbedarf und den damit verbundenen hohen Baukosten und der erforderlichen Finanzierung dieses Vorhabens lösen? Neben den vielfältigen Initiativen zur Steigerung der Finanzkraft (Jahresbeitrag für aktive Musiker, Sponsoringaktivitäten, Catering- und Jahrmarktsaktivitäten, Spendenaufrufe) haben wir uns in den letzten Monaten intensiv Gedanken zur Reduzierung der Baukosten gemacht.
Eine schnelle Entscheidung war gefragt!
Im Dezember erfuhren wir, dass zwei in der Vergangenheit von der Stadt Mindelheim als Bauhof genutzte Stadl kostenlos abzugeben waren. Die Herausforderung bestand jedoch darin, dass diese Stadl innerhalb kürzester Zeit abgebaut werden mussten.
Nach einem Besichtigungstermin war eine rasche Entscheidung erforderlich. Für das Bauteam und die Vorstandschaft war diese Entscheidung nicht einfach, denn mit diesen Stadl wurden die kompletten bisherigen Bauplanungen auf den Kopf gestellt. Auch die Suche nach einer fachmännischen Unterstützung durch eine Zimmerei war schwierig. Die ortsansässigen Handwerker waren über Monate hinweg ausgebucht. Zum Glück fanden wir mit Manfred Stiegeler einen erfahrenen Zimmereiunternehmer. Als Vorstand des Musikvereins Waltenhausen e. V. kennt er die Anforderungen eines Musikvereins aus erster Hand und wir waren uns sofort einig, dass wir mit Ihm und seinen Mitarbeitern den richtigen Partner für die erste konkrete Stufe unseres Bauvorhabens gefunden haben.
Wir entschieden uns für den Abbau der zwei Stadl, um diese zukünftig für unser Bauvorhaben nutzen zu können. Das Abenteuer begann.
Gut dass wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, welche Witterungsbedingungen uns erwarteten! Jetzt war erstmals Ärmel hochkrempeln und Anpacken gefragt. So haben wir im Januar und Februar mit insgesamt über 1.200 Stunden unentgeltlicher Eigenleistung bei widrigsten winterlichen Bedingungen die beiden Stadl zerlegt und in Zwischenlager abtransportiert. Ein ganz großes Lob gilt an dieser Stelle unseren Senioren mit Beni Ruf an der Spitze auszusprechen. Es ist schon toll, wie diese langjährigen Musiker sich in vielen Stunden für ein Bauprojekt engagieren, dass weitestgehend zukünftigen Generationen zu Gute kommt. Vergelt’s Gott!
Unter diesen veränderten Rahmenbedingen sind wir nun erneut in die Planungsphase eingestiegen. Wir versuchen die beiden vorhandenen Stadl möglichst zweckmäßig in das Gesamtkonzept einbinden.